Charakterologie

68 Die jyjternatijhen Typologien

Größe als Erlebnisqualität, als Typ jteht der Kleinheit als Gegentyp gegenüber. Größe aber als echte Eigenjchaft des Dinges, aljo gemej=jene (oder mehbare) Größe, hat überhaupt fein fonträres Gegenteil, feinen Öegenpol. Don einem Erwadhjenen von 1,70 m Größe jagen wir, er jei weder groß nod) Klein zu nennen. Im phyjifaliihen Sinne der Größe ijt er nicht entweder groß oder flein (oder weder groß nod; flein), jondern hat er eine bejtimmte Größe, nämlidy 1,70 m. Der Unterihied der beiden Bedeutungen „groß" und „groß" (als Erlebnisqualität, Typengeftalt und als echte Eigenjchaft) wird am deutlidhiten, wenn wir beide Bedeutungen in einem Saße vereinigen und etwa jagen: ein Menjc von 1,70 m Größe ijt noch fein großer Menjch. Das ijt natürlicy nur formal ein Parador; denn das zweite „groß“ meint etwas ganz anderes als das erite, meint eine Typengeitalt, die erjt bei bejtimmter (eigenjchaftlicher) Größe gegeben ijt. Ein Saal, der von einer Lampe mit 10 Kerzen Helligfeit beleuchtet wird, ift im Sinne ’der Erlebnisqualität (des Typengegenlaßes: hell—dunfel) ein dunfler Saal. Der Phyjifer aber fragt nicht, ob der Typ „hell“ oder der Typ „dunkel“ hier gegeben ijt. Sür ihn gibt es dieje Dolarität zweier Typen nicht, jondern er rechnet von einem Nullpunft an in einer einzigen Dimenjion (nidyt in Abjtufungen zwijhen zwei Ausprägungspolen) aufwärts, und darum ijt diejer Saal für ihn 10 Kerzen „bell“. (Als Menjch, der er neben dem Phyujiter Gott jei Dant nod) ilt, erlebt er dieje Helligfeit als „Dunfelheit“, was mit der anderen Einjtellung in feiner Weije Zollidiert.)

In einem anderen Beifpielsgebiet, in welhem die Scheidung diejer beiden Begtiffsarten gleichfalls große Bedeutung hat, bezeichnet 3. B. der Ausörud ein „Deutjcher” einmal die einfache Zugehörigteit nach geograpbijcher, jpradj= liher und rajjifher Eigenart zu dem „Gebietsbegriff” „Deutjche“. In diejem Sinne ijt jeder Deutjche ein Deutjcher. Im Typenjinne ijt damit die Ridytung auf einen idealen Ausprägungspol gegeben, dem jofort das fonträre Gegenteil gegenüberjtebt: das Undeutjhe. Und hier — wie bei allen Typenbegriffen — zeigt ji aud fofort als entjheidendes Mertmal die Steigerbarfeit. Als „Gebietsbegriff”, „Grenzbegriff“ ijt „Deutjcher“ nicht zu jteigern. Im Sinne der Qualität, des Typenbegriffs ijt der Begriff immer noch mehr zu fteigern. Typenbegtiffe find Begriffe, die immer mehr jie jelbft werden.

Daß es fid) bei allen Typenbegriffen um Erlebnisbegriffe (im eben ge= ichilderten Sinne) handelt, wird jchon daraus deutlich, daß die Bejonderheiten der Typenbegtiffe zugleich die Bejonderheiten der Erlebnisbeatiffe find. Als joldye Bejonderheiten nennen wir: