Charakterologie

Notwendigkeit einer genaueren Unterfuhung des Typenbegtiffes 173

und jeinem Derhältnis zum Denfen und Wollen jteht es weniger günjtig.) Aber nur als Ausprägungstypen unjerer einheitlihen und ganzheitlichen Sunftions= weije find diefe Typen unbejtreitbar. Dai es aber Einzelfunttionen feien, Teilfunftionen des jeeliihen Ganzen, elementare Grundqualitäten, die demnad am Anfang der Prozejje da jein mühten, aus denen der jeweilige einheitliche Gejamtzuftand ih zujammenjette — das ijt reine Theorie. Wir haben gar fein Recht, weil fi unjer ganzes Wejen in dreifach unterfcheiöbarer Art ausprägt — je nahhdem, welchen Aufgaben der Außenwelt wir uns zuwenden —, darum diejen dreifachen Unterjchied im Typ unjerer ganzheitlichen Ausprägung hineinzuprojizieren „in” das „Innere“, und damit umzudeuten in eigenjchaftlihe Sunitionen, in Grundfomponenten. Das wäre im Grund fein geringerer Sebler, als wenn wir aus der Tatjache, da& wir uns deutlich unterjcheidbar bald in beiterer, bald in gedrüdter Stimmung befinden, jchließen wollten, „in“ uns gäbe es zwei jtimmungerzeugende Sattoren, deren einer Heiterkeit hervorriefe, deren anderer Traurigfeit erzeugte, und die nun bald mehr ifoliert, bald einander ausgleihend in Sunftion träten.

5. Wenn Typenbegtiffe nicht in den Gegenjtand hineinführen, fondern ihn als ganzen in Typendimenfionen anorönen, dann

fann ein Gegenjtand durdy nod} jo viele Typenbegrifje niemals erjhöpft

werden, was dur Aufzeigung jeiner Eigenihaften im Jdealfall ihrer Dollzähligfeit dentbar wäre. Perjpeftiven aber, die einen Gegenitand treffen fönnen, ind nicht zu erjhöpfen. Denn jede Typologie, die überhaupt Anwendung finden Tann, trifft ihn ja unter einem neuen Gefjichtspunft. Die Zahl der möglihen Gejichtspunfte und damit der Typenpräödifate ift wejensmäßig unbegrenzt.

6. Keine Typologie fann die anderen jhon entworfenen oder nody zu

entwerfenden Tlar ausjdliegen oder ergänzen oder als eine „ridhtigere‘

erjegen. Typologien [liegen einander niemals im grenzhaften Sinne aus oder ein, wie wir ja jchon bei Bejprehung der „einen“ und doc} „enticheidenden“ Unterjdiede einiger Typologien zeigten. Typologien fönnen darum miteinander aud) feine Totalität der Ajpekte ergeben. Weder werden ducdh die Typologien „Teile” (in irgendeinem Sinne, als „Stüde“, „Komponenten“, „elementare Sunftionen“, „Seiten“ ujw.) am Gegenitand ausgejchnitten, nod) ijt eine Typologie jelbjt ein Teil der für einen Gegenftand möglichen Gejamt-Typologien.

7. Hingegen trifft die eine Typologie Wejentliheres am Eharafter als

die andere,