Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

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allein die Delija ſprangen herbei und nahmen ihn wieder in Empfang. ¿ :

Nachdem ſich das ganze Volk in Serbien ergeben hatte, kehrte der Groß-Veſiír wieder zurü>; in Belgrad jedo< blieb an deſſen Stelle Sulejman Paſcha von Skoplja in Herzegowina, welcher mehrere Male gegen Miloſch gefochten , beſonders bei Mutſchanj, in der Gegend von Uſhigtze und der Walachei, ferner bei Rawanj, wo Sulejman ‘in die Hand verwundet worden war. Federmann wird ſih wohl vorſtellen können, wie Sulcjman ſeinen Fürſten anſchen mußte, doch konnte er ihm aus Politik nichts thun, vielmehr nannte er ihn ſeinen Sohn, und machte ihn durch cinen Veſirsbrief über drei Diſtrikte zum bevollmächtigen Fürſten, nämlich über Rudnik, Kragujewaß und Poſhega, ſchenkte ihm mit Silber beſchlagene und vergoldete Piſtolen und ein arabiſches Pferd. Einmal ſtellte er ihn vielen türkiſchen Großen vor und ſagte: „Schet Fhr, dieſen meinen leinen Fürſten und Wahlſohn? wie er ſich jeßt ſanft und gehorſam beträgt! ich habe ſelbſt mehrmals vor ihm die Flucht ergriffen, und zwar ſo, daß ih nicht wußte, wohin i< mi< wenden ſollte, ſehet, bei Rawanz hat er mir die Hand gebrochen!“ Und indem er ſeine verwundete Hand zeigte, ſagte er: „Du haſt mich hier gebiſſen,“ worauf Miloſch antwortete: „Ich will die Hand auch vergolden, hohgeſ<äßter Paſcha!“

Wie in Belgrad ſtatt des Veſirs SulejmanPaſcha geblieben war, der während der ganzen zehn