Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

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Fahre auf gleiche Weiſe gegen die Serbier gekämpft, ſie gefangen und gegen ſie Rache gehegt hatte, ſo ſtellte er auh wieder in den übrigen Feſtungen und Städten gerade ſolche Türken als Muſſelim und andere Aelteſten an, die entweder aus Serbien oder aus den benachbarten Ortſchaften waren. Er ſtellte nicht nur Muſſelim ſogar in jenen Palanken an, wo ſie früher niemals “ geweſen waren, ſondern er ließ noch in jeder einige hundert Soldaten auf Koſten des Volkes. Die Großprofoſe, ebenſo Unternchmungscommiſſionen fingen anu, in alle Dörfer ſchne[l nah einander zu kommen, um bei den Leuten Waffen und \chdne Kleider zu ſammeln, die Leute mit Geldſtrafen zu belegen, und dasjenige zu fordern und zu erpreſſen, was nicht da war. Doch nicht nur jene Großprofoſe und Commiſſionen, welche Waffen, Sachen von Silber , und Kleider von Tuch ſammelten , ſondern auch jeder Türke, der an einen Serbier einen etwas beſſern Mantel oder weiße Beinleider bemerkte , zog ſie ihm ab, und vertauſchte ſie gegen ſeine \hle<teren. Um ihre Habſucht zu befriedigen, nahmen ſie ihnen die von ihren Frauen verfertigten Gürtel, ebenſo die Strümpfe und Sohlen hinweg. Unterdeſſen fing man an die Feſtung von Belgrad zu repariren, man hob viele Arbeiter aus der Mitte des Volkes aus, die \chönſten und anſehnlichſten dieſer Arbeiter wurden hier und da heimlich von den Türken umgebracht, viele ſtarben an der Peſt und andern Krankheiten. Auf dieſe Weiſe wurde dem Volke, theils ſo großer Gewaltthätigkeiten wegen, theils weil es zehn Fahre lang in Freiheit gelebt hatte und an dieſelbe