Das Nordlicht. Bd. 1-2

im Ewig-Ungebornen verankern. Wo die Natur am üppigsten, wie im Sturme, aus dem Boden emporsteigt, findet der Mensch den Frieden: und bringt ihn auch. Seiner lebendigst entzündeten Kulturphantastik tritt die Stille des Einzelnen entgegen: sonst bräche die Welt zusammen. Sonnenergebenheit, Sonnenopfer, Leben nach Sonnengeheiß, alles Sonnentum im Irdischen zeitigt Schieksal. Unausweichliches: die Kulissen des Karma lassen uns erschaudern. Doch, wir sagten es schon, des Tropenwaldes Sonnensturm, des südlichen Tieres Sonnentoben, des religiös entzündeten Menschen Sonnenerhobensein wird im allgemeinen Weltgeschehen durch das Brunnensuchen in der Seele bei den Edlen unter den Hindus besänftigt. In Freiheit schwebt ihre Seele: ein Leichtsein hebt den Schwerpunkt der Welt auf. Dadurch bleibt der Mensch mit seiner Schöpfung, der Erde, in den uns beschiednen Maßen und Bahnen des Kosmos. Des Inders Geist ist der Tod der Tropen.

Auf von Indien, in magischer Verzücktheit, bricht der Genius der Geschichte! Jedes Land hat seine Sendung: jedes Volk erklimmt das ihm zugedachte Land, um des Bodens Aufgaben zu überdauern. Irgendeinmal entsteht in Indien der Entschluß, sich selbst mit der eignen überirdischen Belastung zu verpflanzen, von einem Gedankengang verschleppen zu lassen. Über Irans sternwärts gerichtete Höhen gehts nordwärts: in der Spirale, künftigen weiterklimmenden Völkern zu. Jesus Christus erschließt uns die neue Auigabe: das, was in uns gekommen ist, unsre vorgeburtliche Unvollkommenheit, als Kreuz, in diesem Leben auf uns zu nehmen: die eignen Leiden in heiligen Gemeinschaften auszudulden. Er wirbt um die Höhe aller Bekenntnisse und bringt sie uns, wo er Plingsten vorbereitet. Das Fest im Geist! Des Urlichts Ausbruch aus der Natur kann uns, auf der nordwärts gerichteten Heimreise, zum Ruhepel in uns, immer zu einem

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