Das Nordlicht. Bd. 1-2

Erde, vertreiben sie! Verfolgen wir die Grundlinien des Dreiecks Vorderindien: der eine Weg nach Norden weist vorerst nach China, der andere über Iran nach Europa. Am Pol werden wir angelangt sein, wenn ein Beschluß im Geist die Verschiedenheiten der Rassen überwunden haben wird. Es steht im Epos:

Die letzte Heimat kann sich plötzlich mir entschleiern.

Sibiriens Gletscher sind mit Gnadenglast besprengt: Es singen Kinder, Greise spielen noch auf Leiern.

Der tote Mond ist durch das ewge Licht verhängt. Der Norden strahlt sein Blut in Welt- und Seelenfernen. Im Menschen hat die Freiheit sich der Brunst entengt.

Du ahnst den Ineinandersturz von Rassenkernen. Die goldnen und die weißen Völker sind versöhnt Und spenden ihres Wesens Heimlichkeit den Sternen:

Durch Jugendsterne wird das graue Land verschönt!

Das Christentum ist die höchste Erfüllung der Erde. Es hat vieles verborgen gelassen, auch um von andern Offenbarungen unterstützt zu werden: um nicht durch Gewalt, sondern durch gewollten Zusammenschluß, die Einigung der Erde zu vollbringen. Dereinst! Das liegt im Wesen der Liebe. Christi Tod auf dem Golgatha ist mehr als seine Lehre. Wenn auf dem geheimnisvollen Baum des Geschehens Sterne uns, als seine Blüten, sichtbar werden, wenn jede dunkle Welt mit einer Frucht zu vergleichen ist, so bedeuten Wesen wie der Mensch Sturz (der Frucht) und zugleich den Abfall von Geschöpfen ins Chaos.

Jesu Menschwerdung offenbart, daß das neue Erkeimen auf der Erde zu höchstem Leben führen wird: wir sind nicht verloren, keinesfalls dem Nichts preisgegeben. Dadurch, daß dieser dunkle Stern ausersehen ward, keine verfaulende Frucht zu werden, sondern, daß der Schöpfer ihn wieder entflammt hat, er ihm Seinen Sohn sandte, zieht er, der Stern, hohe Geister an, die sich unter uns 22