Der Heilige Berg Athos : eine Symphonie. 3
Libanon. Die Welt der Heiden sieht kein Leuchten; doch ist es stark und faßt, beseelt zu Leichtigkeit, die abermals zu Wachsein aufgerufnen Urlichtherde Syriens. Ein reines Sein muß Asien bald verlassen: ein weißes Licht, jetzt unsichtbar den Menschen, doch vorhanden, weil einst dort entfacht, winkt nun von Rhodos. Die Kenntlichen verschwistern sich: tief unterm Meer. Ein Weilen, heil in Weihe, blüht aus Patmos. Seit dort Johannes war, ist Geistern diese Insel eine weiße Flammenblume. Die Wurzeln greifen weit hinab, ihr Saft saugt Nachricht aus Jerusalem. Auf Chios stand ein altes Kloster, blieb ein frommer Friedhof: drei Mönche fangen dort die Wanderflamme _ Asiens auf. Viel Christenblut ergoß sich schon in Chios’ Boden! Halonnesos, das Inselchen, um das dereinst ganz Hellas sank, erklimmt das Licht der Seelenweite Asiens: von Chios unterm Meer ist ihm das Kommen Ursprung. Noch einmal taucht die Christusglut, dann ist Europa ihr besuchtes Reich. Jerusalem, du hast den Aıhos stumm erklommen: vom Taborkirchlein grüßt die Glutengüte das erneute Land: des Berges Zinne heiße Zion!
Karakalou ist das Kloster eines sachten Abtes, kein andrer kann den flammenden Gast aus Asien erhabner empfangen: unmittelbar, durch ihn wächst still die alte Wanderpflanze aus Wabe auf — und ist dann da: ımm Athosland Europas.
Im Namen der heiligen Apostel erstrahlt das pfingstliche Karakalonı.
Ein Palmenwald aus Sang durchglüht die Nacht der sanfterwachten Klöster. In Philotheos wirft, ergreist, ein Mönch die Krücken weg, das heilige Buch der Weltenlast vom Tisch aus Sandelholz zur Rechten zum Tisch aus Sandelholz zur Linken schwach zu