Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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auch bis in's Chriſtenthum hinein, eine ſyriſche Prieſterſchaft ven Verkehr mit ſyriſcher Literatur vermittelte, und die Nachkommen des aſſyriſchen Sennacherib lange die Feudalherrſhaft führten. Wieder andere ſehr bedeutende Elemente hat die Sprache des Madai, die Altmediſche, hineingetragen; die Sprache des Moſo< verräth ſi< an den vielen türkiſchen und tartariſ<hen Sprachwurzeln, die freilich meiſt ſpäter hineingekommen, aber do< an ein älteres Moment, beſonders im Oſttheile des Landes, angeknüpft; während die Sprache des Gog dur ſeythiſche Anklänge ſich verräth, die Familie der Jndogermaniſchen Sprach en ihr aber im Allgemeinen ihr Gepräge aufgedrü>t. So iſt es, wie geſagt, gefommen, daß die Armenier, glei den Chaschdim, keinen Namen in der Stammliſte des Pentateuch, gefunden, an den ſie gewieſen waren. Die Hhaos oder Chaoi indeſſen, die das Miſchvolk zu einem compacten Volke umgebildet hatten, mußten einem, der in jener Tafel genannten Namen angehören, und es galt nun die Frage: Welchem? Die Armenier fanden in vem chaldaiſchen Buche, das Mar Jhas von Catina, um die Hälfte des Tk. Jahrh. 9. d. gegenw. Zeitre{<nung überſeßt, na< Moſcs von Chorene (Tk. 8) eine Stammliſte, die von den Patriar{en Zerovan, Titan und Japetoſthe ausgieng, und dem Lehten den Merot, dieſem den Sirath, und dem wieder ven Taglath, den Vater des Haig oder Haik, des Stammvaters der Hhaos zum Sohne gab. Es war natürli, daß die ſpäteren <hriſilihen Geſchichiſchreiber dieſe Stammtafel an die des Pentateuch anzuknüpfen unternahmen. Ju den drei erſten Patriarchen hatten ſte Sem, Ham und Japhet exkannt. Die Landesſage, die ihr Volk Torgomatſi nannte; Stellen der Propheten, Czechiels ins= beſondere, die Thorgoma zwar in den hohen Norden ſezten, aber auh denfelben Namen einem maulthierreihen Lande gaben, das auf alle Fälle ihrem Hochlande nahe liegen mußte, ſchienen dahin zu deuten: Thogorma oder Thar= gamo, wie ſie ihn nannten, ſey der Stammvater der Hhaos, und des Haik. Sie glaubten ihn alſo im Thaglath der chaldäiſchen Urkunde zu erkennen, ein Wort, nux dur<h die Wirkung des umbildenden Dialects andern Klanges ; da, wenn der Diglito in Tyr und Tigr ſih umgewandelt, analog Thaglath, na< der Eigenheit der Sprache, Thaghro wird, das nur dur< das mangelnde m von Thaghramo oder Thargamo ſi< unterſcheidet. Jm Pentateuch