Die Physiognomie des Menschen

von Valentia, hatte hohle, schreckliche, schlangenhaft funkelnde, feurige Augen, deren Blick selbst seine Freunde, auch wenn er fröhlich und zu Kurzweil aufgelegt war, nicht ertragen konnten; er erwürgte seinen Bruder und warf die Leiche in den Tiber; sogar sein päpstlicher Vater fürchtete seine schrecklihe Wut; er bracdte viele Menschen hinterlistig mit Gift ums Leben und galt als die Pest seiner Zeit. Ähnliche Augen und Eigenschaften hatte der schreckliche Tamerlan.

Tiefliegende, kleine, trockene Augen:

Sie deuten nach Polemon auf Untreue und Kirchenraub, nach Adamaniius auf Wortbrüchigkeit. Beide eignen Toren und Narren hohle, kleine, trockene, düstere, unbewegliche Augen zu.

Tiefliegende, große Augen: Tiefliegende Augen müssen nach Polemon und Adamantius, um nicht häßlich zu wirken, groß sein. Aus einer ziemlich unklaren Stelle bei Aristoteles glaube ich herauslesen zu können, daß er solche Augen als Zeichen der Sanftmut auffaßt und mit denen der Kühe vergleicht.

Tiefliegende, starre Augen:

Solechen Augen, die unbeweglich auf einen Punkt starren, entspricht nach Polemon ein rechtschaffener Charakter. Bei Adamantius fehlt eine entsprechende Stelle.

Tiefliegende, starre Triefaugen: Polemon und Adamantius deuten sie als Zeichen von Arglist.

Tiefliegende, starre, weiche Augen: Sie deuten nach Polemon auf Unsinnigkeit.

Weder vorstehende noch tiefliegende Augen:

Leute mit solchen die Mitte haltenden Augen sind großmütig und den Löwen vergleichbar,

244