Die Physiognomie des Menschen

schreibt Aristoteles in den „Physiognomonika“. Im „Tierbuch“ lobt er diese Augenform als Zeichen eines sehr guten Charakters. Ähnlich der Philosoph Meletius.

Längsgestellte Augen:

Sie deuten nach Aristoteles und Rhases auf Bosheit und Nichtsnutzigkeit, Schlauheit und Betrügerei: wenn die Augen längs statt quer stehen, ist das gewissermaßen eine Mißbildung, mit der ein unnatürlicher Zustand der Seele Hand in Hand geht. Manche führen diese Form auf allzu große Hitze des Gehirns zurück.

6. und 7. Die Farbe der Augen.

Nach Aristoteles besteht das Auge aus drei Teilen: 1. der Pupille, dem schwarzen Sehloch, 2. dem Weißen am Rande der Augen und 5. einem Ring zwischen beiden. Die Pupille ist bei allen Tieren in gleicher Weise schwarz oder schwärzlich; sie scheint nur bei dem einen oder anderen reiner oder unreiner zu sein. Der runde Ring hat bei allen Tierarten mit Ausnahme von Mensch und Pferd seine ganz bestimmte Farbe. Bei den Rindern z. B. ist er schwarz, bei den Ziegen mittelfarbig, bei den Schafen dunkelbraun. Bei Menschen und Pferden aber ist er sehr verschieden gefärbt, nämlich hell, schwarz, dunkelbraun, himmelblau, goldgelb oder gelblih. Nur der Mensch hat alle Farben in seinem Auge, das nicht nur bei verschiedenen Menschen verschieden, sondern auch bei ein und demselben im Lauf seines Lebens verschieden gefärbt sein kann. Aristoteles schreibt: Anfangs haben alle Menschen graublaue Augen, erst später bekommen sie ihre bleibende Augenfarbe. Nur bei Menschen und Pferden ist das so, weil sich ihr Charakter im Laufe der Zeit stärker ändert als der anderer Tiere. — Die Farben sind entweder einfach

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