Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

das Gegenteil, sie versucht die Natur voll und richtig zu erfassen. Diese Tantras enthalten die sorgfältigste Lebenslehre, die bisher niedergelegt worden ist.

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Was enthält der hier vorliegende Band ? — Er stellt einen ganz wesentlichen indischen Gedankengang dar. Aus den weiteren Kräften der Natur und Welt ist ein Same in den Menschen eingegangen. Dieser Same hat seinen Schwerpunkt in den Geschlechtsorganen der Menschen gefunden. In jedem Menschen. Will der Einzelne sich aber in verschieden hohem Grade aus dieser Enge der subjektiven Geburt befreien, so kann er seine Lebenskräfte, die schlafend im unteren Pol ruhen, heraufheben bis zur höchsten Kulmination seines Organismus, bis zum Scheitel, in dem eben die weite Welt mit offnen Händen ihre Gaben hinhält. Diese eignen, unteren Kräfte in die höheren Stufen zu bringen, ist eine Möglichkeit, die von der Natur gebahnt ist. Der Mensch kann diesen Weg benutzen. — Und nun werden die Beziehungen der sechs Stufen beschrieben. Sie werden einzeln, in stark bildsymbolischer Weise zugleich dargestellt. Und wie der Mensch eben die Schlange in sich reizen soll, damit sie zu jener höchsten Welt in sich, an die Grenze der Gesamtwelt, aufsteigt, um sich von dieser großen Weite segnen zu lassen, von ihr zu empfangen, so reizt schon diese Darlegung der Shat-chakra-tantra jeden Leser, über diese aufwärtigen Wege im Sein nachzudenken und mitzugehen.

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Die indischen Begriffe, mit denen der Weg und das Bild gezeigt werden, lassen sich nicht übersetzen, ohne daß man alles verfälscht. Der Leser muß versuchen, aus den ausgezeichneten Kommentaren selbst die Wirklichkeit der Symbolsprache zu erfassen; und Symbol hat immer nur Sinn als Bild der Wirklichkeit. Wirklichkeit läßt sich mit einem kurzen Wort immer nur als Symbol geben. Das wissen wir längst, und so hat es keine Bedeutung, wenn die Symbole hier indische Namen tragen. Diese indischen Namen

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