Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka
»Shirastha« (im Kopfe liegend): Hierunter ist zu verstehen, daß sie in der Mitte des zwölfblättrigen Lotus endet, der in der Nähe des Pericarp des Sahasrara seinen Standort hat und in das Haupt hineinhängt. Man sehe auch die Anfangsstrophe von Paduka-panchaka: »Ich verehre den zwölfblättrigen Lotos, der die Nadikrone über dem Kanal (randhra) ist, durch den die Kundali geht.«
Da die Chitrini hier endet, so endet gleichfalls hier die Sushumna, die jene in sich einschließt. Wenn man so verstehen wollte, daß sie über der Sahasrara liegt, dann ist ein Widerspruch vorhanden gegenüber der Beschreibung in Strophe 40, wo es von der Sahasrara heißt: »Sie scheint in einem leeren Raum«. Wenn Sushumna über sie hinaus» ragt, so ist dort kein leerer Raum.
Einige behaupten, daß alle drei Nadis — Ida, Pinggala und Sushumna — in der Meru eingeschlossen liegen und führen als ihren Beweis aus dem Nigama-tattva-sara das Folgende an: »Es heißt, daß die drei Nadis sich in der Meru befinden, in der Mitte des Rückens«. Das aber kann nicht sein. Alle Tantras sagen, daß die Ida und Pinggala außerhalb der Meru liegen, und auf Grund dieser Tantras spricht unser Verfasser darüber gleichfalls so, daß sie außerhalb der Meru liegen. Und weiter: wenn sie innerhalb der Meru lägen, könnten sie weder eine Bogenform haben, noch auch die Hüfte und die Schultergelenke berühren. Der Nigama-tattva-sara versteht daher augenscheinlich unter den drei Nadis: Sushumna, Vajra und Chitrini — und nicht Ida, Pinggala und Sushumna.
Die Lage der Sushumna von der Muladhara bis zum Haupt wird wie folgt beschrieben: »Sushumna geht aufwärts und rankt wie die Chayvya-Kletterpflanze (Tetrantheraapetala) an der Meru. Sie erreicht den Nacken, biegt ab und stützt sich auf den Shangkini-Stengel (Nadi dieses Namens) und strebt der Brahma-Region zu«.
Man vergleiche ebenfalls: »Die beiden anderen sind wie Bogen angelegt. Sushumna ist die Verkörperung von Pranava. Wenn sie aus dem Rückgrat aufsteigt, geht sie zur Stirn. Sie geht vorüber zwischen den Augenbrauen,
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