Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

STROPHE 3:

SIE IST SCHÖN WIE EINE KETTE VON BLITZEN UND FEIN WIE EINE FASER IM! LOTOS. SIE SCHEINT IN DEN GEDANKEN DER WEISEN. SIE IST AUSSERORDENTLICH ZART. ERWECKERIN DES REINEN WISSENS. DIE VERKÖRPERUNG ALLES SEGENS, DESSEN WAHRE NATUR REINES BEWUSSTSEIN IST. DER BRAHMA» DVARA SCHEINT IN IHREM MUNDE. DIESER ORT IST DER EINGANG ZU JENER REGION, DIE MIT NEKTAR GESPRENGT WIRD. SIE WIRD DER KNOTEN, SOWIE AUCH DER MUND DER SUSHUMNA GENANNT.

COMMENTAR:

In dieser Strophe wird sie weiter beschrieben:

»Fein, wie die Faser der Lotosblume und scheinende«. Das heißt: Sie ist leuchtend und trotzdem fein, wie eine Faser im Lotosstengel. Sie scheint infolge der Anwesenheit der Kundalini.

»Verkörperung alles Segens.« Sukka ist hier als gleichwertig mit Ananda gebraucht und bedeutet: geistigen Segen. Sie ist die Quelle alles Segens. (Nach Vishvanatha tropft Nektar von ihr und deshalb enthält sie alle Arten von Segen. Shangkara meint, daß hier auch die Deutung möglich ist: »Sie ist für alle segensreich«.

»Dessen wahre Natur reines Bewußtsein ist.< Shuddabodha ist Tattva-jnana. Sie, deren Natur reines Bewußtsein ist. Für Natur steht hier Svabhava. Das hat Kalicharana ausgelegt als die »Natur Jemandes«. Shangkara legt das Wort aus als den Jnana, der dem Paramatma gleich ist oder mit anderen Worten: Göttlicher oder geistiger Jnana. Nach Shangkara ist Shuddha-bhava-svabhava zu lesen.

»Brahma-dvara« (dvara—=Tür) ist der Eingang und Ausgang der Kundalini bei ihrem Ausgang zu Shiva und von Shiva.

»Ihr Mund.« Der Mund von Brahmanadi, die Mündung im Munde von Hara.

»Dieser Ort.« Das ist der Ort nahe dem Eingang.

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