Die Schule und die Revolution bis zum Ende des Convents
36 Die Schule und die Revolution
Chriſtenthum und die Monarchie erinnerten. Wurde ja doch an Buffons Definition vom Löwen, er ſei der König der Thiere, großer Anſtand genommen, weil es keinen König, auh im Thierreich niht, gebe. Gregoire beantragte am 23, Januar 1794, es möge eine Concurrenz um Abfaſſung des beſten Elementarunterrihtsbuches ausgeſchrieben werden, Als wünſchenswertheſten Jnhalt bezeichnete er unter anderen ; Abhandlungen über die Geometrie, über die republikaniſche Moral, ja „Anweiſungen über die Pflege der Kinder von der Schwangerſchaft an bis zu ihrem Eintritte in die Schule,“ Ein anderer republikaniſcher Pädagoge wünſchte, man ſolle in den Schulen einige mediciniſhe Belehrungen über die weiblichen Katamenien und das Wochenbett und ſeine Folgen geben. ) Am 28. Januar wurde nun auch eine Reihe von zum Theil ſehr gelehrten Männern mit der Abfaſſung von zwe>entſprehenden Büchern für die Volksſchule beauftragt, aber nicht ein einziges der hierauf entſtandenen Machwerke wurde brauchbar, ſo daß das Direktorium kurz darauf abermals neue entwerfen laſſen mußte. Gregoire fügte zu ſeinen ſeitherigen Anträgen bald noh den auf Abfaſſung einer neuen franzöſiſhen Grammatik und eines neuen Wörterbuches, denn auch die Sprache ſollte revolutionär umgeſtaltet werden.
So waren alſo wieder Reden gehalten und Anträge geſtellt, aber das Schulweſen blieb ſo verkümmert wie zuvor. Wohl wurden infolge des Geſeßes vom 6. Januar hie und da Elementarſhulen eröffnet, aber troy aller Strafdekrete des Convents wollten ſich keine Schüler einfinden , oder es fehlte an entſprechenden Lokalen, an Lehrern, an Lehrmitteln, Noch im März meldeten die „geheimen Beobachter“ dem Miniſter des Junern , daß das Volk bittere Klagen führe, weil die neuen Schulen no< immer auf ſi<h warten ließen. ?)
Es läßt ſich auch gar nicht ret einſehen, wozu im
1) Duruy, loc. cit. S. 107. 2) Adolf Schmitt, tableaux etc. II 144,