Geschichte der auswärtigen Politik Österreichs im 19. Jahrhundert.

B. Napoleons Niederlage. 63

einwandfreiſte Abſchnitt ſeiner Tätigkeit ſein Ende fand. Jm Kampfe gegen Napoleon war Öſterreichs fleißiger Publiziſt ein Charakter und groß. Jett, da es mit dem Jmperator zur Neige ging, blieb für Genz nichts anderes als ein häßlicher Feldzug gegen die Freiheit der Beſreiten übrig, in dem er charakterlos und beklagenswert klein wurde.

Napoleon hatte bei Leipzig einen Todesſtoß erlitten, aber der Unbeugſame begrub no< niht ſein Schwert. Wohl floh der Reſt ſeines Heeres heimwärts, doch der Kaiſer der Franzoſen ließ den Gedanken an den Widerſtand nicht fallen. Für die Verbündeten ergab ſich deshalb die Notwendigkeit, über ihre weiteren Unternehmungen ſchlüſſig zu werden. Die drei Herrſcher verſammelten ſich in Frankfurt a. M., wo ſich auch die Vertreter der Rheinbundfürſten bittend herandrängten. Fn 22 Verträgen wurden in kurzer Zeit die Beziehungen zu den ehemaligen ſumm ergebenen Vaſallen Napoleons geordnet, die den vom Glüce Gemiedenen im Stiche ließen. Die wichtigſte Frage für die Alliierten beſtand in der Erwägung, was mit Frankreich zu geſchehen habe. Metternich wollte den geſchlagenen Kaiſer, der ja der Schwiegerſohn ſeines Souveräns war, niht vom Throne ſtürzen; als Herrſcher eines auf ſeinen natürlichen Umfang zurückgeführten Frankreich ſchien er ihm für die Ruhe Europas ungefährlich zu ſein. Der Miniſter des Äußern erwirkte bei den Bundesgenoſſen auch die Einwilligung zu dem Verſuche, mit dem Korſen inUnterhandlungen zu treten. Anfangs November wurde Napoleon durch einen Mittelsmann verſtändigt, daß man ihm ſein durch den Rhein, die Alpen und die Pyrenäen begrenztes Reich zuſichern wolle, wenn er ſih zum Abſchluſſe eines Friedens entſchlöſſe. Auf einem Kongreſſe ſollten dann die Einzelheiten verabredet werden. Der Krieg hätte aber während der Verhandlungen nicht zu ruhen. Die Antwort auf dieſe Anträge fiel ausweichend aus. Napoleon ging auf die Vorſchläge gar nicht ein und teilte nur mit, daß ihm Mannheim als Ort des Kongreſſes genehm wäre. Jndes, was der Kaiſer verſchwieg, das machten die Nachrichten aus Frankreich kund, wo der Senat die Auſſtellung neuer Truppen zuließ. So ſahen ſih denn die Verbündeten bemüßigt, die Grundlagen für die weiteren kriegeriſchen Aktionen zu beſtimmen und ein Zufall wollte, daß Metternich dabei den Ausſchlag geben mußte. Der Schauplaßz der nächſten blutigen Ereigniſſe wurde nach Frankreich verlegt. Öſterreichs Miniſter ſprach jedoch noch immer dem Frieden das Wort, zumal, da er gegen Alexander, den er in ſeinen ſelbſtbiographiſchen