Geschichte der französischen Revolution

52 IV. Kapitel. Der Nationalfonvent.

ihm haften, daß er die Septembermörder niht zur Verantwortung gezogen hat. Aber auc die öffentlihe Meinung ſ<hwieg, und die legislative Verſammlung ging auseinander ohne ein Wort des Tadels gegen die Verbrechen, die im Namen der Menſchlichkeit vollführt waren. Man fühlte ſi<h als eine Nation von Weltbürgern, und darum hatte man no< im Auguſt zu franzöſiſhen Bürgern eine Reihe Fremder ernannt, die die Sache der Freiheit hohgehalten und um die Sace der Menſchheit ſih verdient gemacht hatten. Es waren drei Engländer, ein Amerikaner, Waſhington, ein Shweizer, Peſtalozzi, ein Pole, Kosciusfo ; auh zwei Deutſche befanden ſich darunter : Schiller und Klopſto>.

IV. Kapitel. Dex Nationalfonvent.

Aularò, hist. de la rév. T. II, chap. 3—12. Taine, la révolution III.

Le gouvernement révolutionnaire (1884). Aularò, le culte de la

raison et le culte de l’être suprême (1892). Mehrere Arbeiten von

demſelben, von Robinet, Bougeart u. a.; zahlreiche Aufſäße der Seitſchrift: la révolution française. S. a. UI. Kapitel.

Die Wahlen zu der neuen Körperſchaft, welche die Geſhide Franfreihs vom 20. September 1792 bis zum 26. Oftober 1795 in Händen hielt, zum Uationalkonvent, fanden unter dem Eindru> der Septembermorde, und zwar zum erſtenmal na< allgemeinem, aber noc indirektem Wahlrechte ſtatt; nah dem Vorausgegangenen war nit zu verwundern, daß alle Abgeordneten die Monarchie verurteilten; in ihren Reihen ſaßen diesmal ſolche, die in der Konſtituante und in der Legislative geweſen waren, auh Adelige, Prieſter und Proteſtanten. Das abnehmende Intereſſe an der Politik war niht nur bei den Wahlen wieder offenbar geworden, es zeigte ſih auc in der Präſenzſtärke des neuen Parlaments. Von 783 Abgeordneten finden wir einmal nur 186 in der Verſammlung anweſend. 3wei Parteien ſtanden ſi<h unverſöhnt gegenüber : die Gironde, die wir ſhon kennen, und die Montagnards, die Bergpartei, ſo genannt nah einem Teil des Saales, deren Grundſto> die alten Jakobiner bildeten. 3wiſchen dieſen Gruppen ſ<hwanfte eine dritte hin und her, die Ebene (Plaine) auh Ventre (Bau) oder Marais (Sumpf) genannt. Dem monariſ< geſinnten