Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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verbindlichen Zeilen eines Stabsoffiziers, um in Paris zu tun, als ob der Feldmarſchall ſelbſt geſchrieben hätte. !)

Bachers Hauptſorge, die Unterhandlungen könnten preußiſcherſeits abgebrochen werden, war, wie das Tagebuch von Schmerz zeigt, unbegründet. Die Hintermänner des preußiſchen Unterhändlers legten den größten Wert darauf, daß er in Baſel blieb. „Mais restez, je vous prie, au nom de Dieu où vous êtes“ ſchrieb Meyerin> an Schmerz am 26. September 1794.2) Jndes nußte der Aufenthalt Schmerz nur wenig. Die franzöſiſche Regierung führte den Krieg rückſichtslos bis zur Eroberung des linken Rheinufers und Hollands dur<h. Bacher gab ihre Abſicht allmählich unverblümt in ſeinen Geſprächen zu. So mußte Schmerz aus Bachers Munde am 4. Oktober berichten, „daß linke Ufer des Rheins müßte Erſt beſezt und Holland erobert jeyn — eh mann der Nation den Frieden proponieren könnte —“;?) nur ſoviel geſtände die Republik zu: „Der Feld M. ſoll niht attaquirt ſondern aus ſeiner poſition maneuvrirt und von der fronte entfernt gedrängt werden— Wie wirds denn mit Cleve-Geldern und Meürs ergehen? — ſobald diſſe erobert ſind — ſoll die Auswechjelung der Gefangenen geſchehen —“.)“ „Bacher dringt Jn jeder ſtunde“, ſchreibt Schmerz am 9. Oktober, „daß der H. F- March. über den Rhein zurücégehen möchte Sie jollen nicht angegriffen — ſondern nur zurüctgedrüct werden“. 5) Und am 13. Oktober, als ſchon die franzöſiſche Armee ſih auf preußiſchem Gebiete befand, erklärte Bacher wiederum, daß man die Grenze bis zum Rhein vorſchieben wollte ; die Nordarmee habe aber den Befehl erhalten, die preußiſchen Staaten zu ſchonen. „Mann wünſcht daß der Rheinſtrohm Neutral erklärt würde.“ ®) Am 20. Oktober machte Bacher ſogar darauf aufmerkſam, daß die Franzoſen den Preußen gegenüber ſtets mit Schonung gefochten hätten und fie dies ebenſo von den Preußen verlangten. „Daß man den Feldmarſchall zurück drüctt, währe ſchohnung für Preußens Ehre.“ „Von dato an [20. Oktober] bis zum Verfluß deß Engl. Subſidien Trektats währen no<h 6 wochen, währen dieſe Verſtrichen, dann währe mann der Verwandelung Von Holland Nahe und alsdann wollten Sie ein bündniß mit Preußen ſchließen — und ihm bitten die Mediation deß deutſchen Reichs anzunehmen.“ ?) Während alſo der König von Preußen erſt angeſichts des Ablaufes ſeines Subſidienvertrags mit England den Frieden mit Frankreich in Erwägung zog, erſchien es auch den Franzoſen vorteilhaft, ihrerſeits den König nicht früher zum Friedensſchluſſe anzutreiben. Aus der Bacherſchen Korreſpondenz iſ kein

9) Kohl 36. Meyerin> an Schmerz 26. Sept. Beilage zu Bachers Brief v. 15 vend. (6. Oftober.) A. S5. 449. Kaulef IV, 340: „nous pouvons vous assurer, que ce combat de Kaiserslautern nous a fait une véritable peine.“

?) Kohl 37. ?) Kohl 38.

4) Kohl 39. *) Kohl 40. #®) Kohl 48, 7) Kohl 49 oben.