Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten

Stambul begrenzt iſt. Die Frage über die Theilung der Gewäſſer und Fiſchereien iſ dur< eine ruſſiſch- rumäniſche Commiſſion innerhalb eines Jahres nah Ratificirung des Friedenstractates zu regeln.

b) Ardahan, Kars, Batum, Bajazik und das Gebiet bis an den Saganlug. Jn allgemeinen Zügen folgt die Grenze vom Ufer des Schwarzen Meeres aus den Gebirgsrü>en, welche die Waſſerſcheide zwiſchen den Zuflüſſen des Hopa und Tſcharo<h bilden und der Gebirgskette ſüdlich von der Stadt Artwin bis E Tſcharoch-Fluſſe bei den Dörfern Alat und Beſchaget; dann wendet ſih die Grenze über die Gipfel der Berge Derwenik- Geki, Cbortſcheſor und

des Gebirges Alladagh entlang über die Gipfel des Hori und des Tandurek, und ſüdlich des Thals von Bazat hinführend, verbindet ſie ſich mit der alten türkiſch perſiſchen Grenze im Süden des Sees Kasli-Göl.

Die definitiven Grenzen des an Rußland abgetretenen Gebiets, wie ſie auf der beigefügten Karte bezeichnet ſind, werden ‘durch cine Commiſſion ruſſiſcher und ottomaniſcher

beiten ſowohl die Topographie der Oertlichkeiten, als auch die für eine gute Adminiſtration und die Sicherſtellung dex Ruhe des Landes unerläßlichen Bedingungen in Erwägung zu ziehen,

| Delegirten feſtgeſtellt. Dieſe Commiſſion hat bei ihren Arx-

BVedſhigin-Dagh, längs * dem Gebirgskamme, welcher die

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| Y [E — | D Y WN Ei - M i M I Wl SE N | i Spa GG E / nen Rubel müſſen na< Maßgabe deſſen bezahlt BAA, SE = A US D wie die Reclamationen der dabei intereſſirten Perſonen A 1 WS | und Anſtalten von der ruſſiſchen Botſchaft in Conſtantinopel geprüft und der Hohen Pforte übergeben werden.

Art. XR. Die Hohe Pforte wird zu einer gütlichen Beendigung der im Laufe einiger Jahre unentſchieden gebliebenen Prozeßangelegenheiten ruſſiſher Unterthanen, zur Entſchädigung der Prozeſſirenden, wenn dazu hinrei| hender Anlaß vorhanden, und zur ſofortigen Ausführung 400 | E gefällten Gerichtsentſcheidungen wirkſame Maßregeln

reffen.

Art. XXI. Den Einwohnern der, Rußland abgetreteE nen Gebietstheile, die ſi< außerhalb der Grenzen derſelben e L g anzuſiedeln-wünſchen, wird es freiſtehen, ſih zu entfernen, = | nachdem ſie ihr unbewegliches Eiaenthum verkauft haben,

D wozu ihnen eine dreijährige Friſt vom Tage der Ratification des gegenwärtigen Actes an verliehen wird. Nach Ablauf dieſer Friſt werden -die Einwohner, welche ihr unbeweglihes Eigenthum ni<t verkauft und das Land E verlaſſen haben, im ruſſiſ<hen Unterthanen-Verbande leiben.

Die der Regierung oder geiſtlichen Stiftungen gehörigen Jmmobilien, welche ſi<h außerhalb der Grenzen der oben angegebenen Oertlichkeiten befinden, ſollen in der nämlichen dreijährigen Friſt na<h einem Modus verkauft werden, der von einer beſonderen ruſſiſ<-türkiſ<hen Com-

c) Die in den Paragraphen a) und þ) bezeichneten Territorien werden an Rußland als Aequivalent der Summe von tauſendeinhundert Millionen abgetreten. Was den Reſt der Entſchädigung betrifft, mit Ausſ{hluß der zehn Millionen Rubel, welche den ruſſiſchen Anſtalten und Unterthanen in der Türkei zuſtehen, das heißt dreihundert Millionen Rubel, ſo wird die Art ihrer Zahlung und die für leßtere zu bietende Sicherheit durch ein ſpäteres Einvernehmen zwiſchen der Kaiſerlih Ruſſiſchen Regierung und derjenigen Seiner Majeſtät des Sultans geregelt.

d) Die als Entſchädigung für die ruſſiſchen tte

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amilie nah dem Friedensſhlu ſſe.

Waſſerſcheide zwiſchen den Nebengewäſſern der Flüſſe Tortum-Tfchai und Tſcharoh bildet und längs den Höhen bei Faily-Wihin bis zum Dorfe Wihin-Kiliſſa am Fluſſe Toxrtum-Tſchai. Von hier zieht ſi die Grenzlinie auf der Gebirgsfette Siwridagh hin bis zu dem Engpaß desſelben Namens und geht ſüdwärts von dem Dorfe Noriman hin. Weiter wendet ſi<h die Grenze ſüdöſtlich bis Siwin, von wo ſie, die von Siwin nah den Dörfern Ardoſt und Choraſſan führende Straße öſtlih paſſirend, ſüdli< von der Saganlug-Kette hinführt bis zum Dorfe Gilitſchman und ſodann auf dem Kamme des Gebirges Scharian-Dagh entlang, zehn Werſt ſüdli< von Chamur den Engpaß von Muradtſchai erreicht. Sodann geht die Grenze dem Kamm

miſſion feſtgeſeßt werden wird. Derſelben Commiſſion wird aufgetragen werden, den Modus feſtzuſeßen, na< welchem die türkiſche Regierung die militäriſchen und MunitionsVorräthe, Proviant und andere der Regierung gehörige Gegenſtände, welche ſi< in den Feftungen, Städten und Localitäten der Rußland abgetretenen und gegenwärtig nicht thatſächlich von rufſiſhen Truppen beſeßten Gegenden befinden, fortzuführen hat.

Art. XXII. Die ruſſiſhen Geiſtlichen, Pilger und Mönche, welche in der europäiſchen oder aſiatiſchen Türkei reiſen oder ſi daſelbſt aufhalten, werden dieſelben Rechte, Vorzüge und Privilegien genießen, wie die ausländiſchen und geiſtlihen Perſonen anderer Nationalitäten. Der Kaiſerlichen Botſchaft und den ruſſiſchen Conſulaten in der Türkei wird das Recht officiellen Schutzes zuerkannt, ſowohl in Betreff der oben bezeichneten BVerſonen, als au< ihres Eigenthums, deégleichen auch der geiſtlichen, Wohlthätigfeits- und anderer Jnſtitute an den heiligen Orten und in anderen Gegenden.

Die Mönche ruſſiſcher Herkunft auf dem Berge Athos werden ihre Beſitzungen und früheren Privilegien behalten und fortfahren, in den drei ihnen gehörigen Klöſtern und den von denſelben abhängenden Jnſtitutionen dieſelben Rechte und Vorzüge zu genießen, welhe den anderen geiſt-