Wanderungen eines Kosmopoliten, oder über Staatsverfassung, politische Freiheit und Despotismus : ein platonischer Traum

SE) Der Menſch iſt alſo bei weitem nicht ſo verdorben, als ihn die verfehrte geſellige Ordnung darfiélle; êr hat zwar einen grauſamen bſutgierigen Geotteêdienſt anerfaunt, dagegen verehrt er eincn Gott des Friedens; ſeine Geſezgebungen haben weder Grundſeſte no< Stüze, und doch lebt er uuter deren Schuz ruhig und ungeſtört.

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Dieſerwegen wünſche ih niht , daß die Verbreiter meiner Grundſäze, unter dem Vorwand, die Ordnung der Welt wiederherzuſtellen, die gegenwärtige verkehrte Ordnung der Dinge umſtürzten, ſo lang ſe nicht des beſien Erfolgs voraus verſichert fiud. Philoſophie ſol úberhaupt weder Uebertreibung no< Schwäche kennen. E

Unterdeſſen geht das Menſchengeſcleht, mit Hülfe der ſteigenden Aufklärung , ¿war langſam, aber mit ſichern Schritten ſeiner Erneuerung entgegen. Kaun die Vernunft allein dieſen Kampf beſtehen, ſo wird es ‘ohne Gewalt und Zwang ſeinen Zwek erreichen; man wird ſich niht gezwungen ſehen, die Sache der Wahrheit dur Faktioyen zu unterſiüzen, und ſy wird das Menſchenge-

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