Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

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Ausgaben. Handschriften. 323

Ich gebe die folgenden Stücke nach fünf ‚ Handschriften D); nämlich:

A = Laurentianus 71, 33 aus dem XIV. Jahrhundert. Die Schrift ist sehr klein und flüchtig; Versehen hat der Schreiber in der Regel sofort selbst verbessert, nur in wenigen Fällen nachträglich aus einer-anderen Handschrift korrigiert. Auf dem ersten Blatt der Vorlage waren durch einen Fleck eine Anzahl Wörter unleserlieh geworden, für welche A freien Raum ließ. Dasselbe ist in dem Ottobonianus graee.153°) aus dem XV. Jahrhundert, in dem Coislinianus 332 aus dem XV. Jahrhundert und in der Vorlage des von Vergecius geschriebenen Parisinıs 2518 geschehen; nur wurden in letzterer die Lücken nachträglich ausgefüllt. Die drei Handschriften stammen aus einem Zwillingsbruder von A; ich habe die letztgenannte für Kapitel I und XIII (XIV) durchverglichen, ohne für die Kritik irgend etwas zu gewinnen; A ist ein durchaus getreues Abbild einer etwa dem XII. oder XII. Jahrhundert entstammenden Vorlage. Dieselbe umfaßte nur Kap. I-XIV (XV), also nur den bei Parthey gedruckten Text. Eine Kollation des ersten und der beiden letzten Kapitel danke ich der immer gleichen Güte G. Vitellis. Den übrigen Teil der Handschrift habe ich später selbst in Florenz verglichen.

B —= Parisinus graee. 1220 aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts.) Der sehr sorgfältige Schreiber hat einzelne Korrekturen oder Nachträge selbst zugefügt; eine jüngere Hand hat an den Rand das Scholion des Psellos zu Poim. $ 18 sowie einzelne Ausrufe, wie Afipoc, pAuopia u. dergl. gefügt und zahlreiche billige Konjekturen eingetragen; ein oder mehrere noch jüngere Humanisten haben dann den Text planmäßig durchrezensiert, indem sie die alte Schrift ausradierten und darüber oder am Rand einen von ihnen ersonnenen Text eintrugen. Eine Scheidung der Hände schien überflüssig, da sämtliche jüngeren Eintragungen, B®, durchaus wertlos sind.‘) Die Schreibungen

1) Die in gedruckten Katalogen vorliegenden Beschreibungen setze ich voraus,

2) Photosraphische Proben der römischen Handschriften danke ich der gütigen Vermittlung Hülsens, einzelne Angaben ferner Dr. Luigi De Stephani,

3) Die Altersbestimmung war Br. Keil so gütig mir zu bestätigen. Die Handschrift habe ich durch die Liebenswürdigkeit der Verwaltung der Nationalbibliothek in Straßburg benützen können.

4) Daß einzelne dieser Eintragungen auch auf eine schon interpolierte

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